Kategorie » Lesung/Vortrag/Diskussion
Ferdinand Schmatz: Mein Büchner
Reihe Klassiker revisited
Ferdinand Schmatz: Mein Büchner
Moderation: Christian Neuhuber
Lesung aus Woyzeck: Rudi Widerhofer
„Mein“ Büchner, das ist der Dichter des Lenz und des Woyzeck, der analytischen Verstand mit feinnervigster Psychologie und daraus entspringender Menschenkenntnis verbindet. Dies in fragmentarisch angelegten Transformationen, Über-Setzungen im idealen Sinn, die sich jeder kanonischen Zuschreibung entziehen. Büchners sogenannte offene Form ist nicht nur eine gesuchte theatralische, sondern Ausdruck der Erkenntnis von der Unmöglichkeit des Ganzen, auch als Form. Darin finden sich die dorthin Verschlagenen als zu Objekten degradierte Versuchs- und gebrauchswesen, die ihren fremdbestimmten Status mit einer Art Selbstschuld noch verstärken – aber ohne sich in die Opferrolle allein zu begeben: Sie begehren auf, und der größte Schrei trifft mit aller Schärfe in den eigenen Leib, der nur noch eins hat, den freien Geist zur Entscheidung abzugehen oder sich weiterhin zu unterwerfen. (F. Schmatz)
Ferdinand Schmatz, geboren 1953, lebt in Wien, seit 2012 Leiter des Instituts für Sprachkunst. Zuletzt: das gehörte feuer. orphische skizzen (Haymon 2016).
Moderation: Christian Neuhuber
Lesung aus Woyzeck: Rudi Widerhofer
„Mein“ Büchner, das ist der Dichter des Lenz und des Woyzeck, der analytischen Verstand mit feinnervigster Psychologie und daraus entspringender Menschenkenntnis verbindet. Dies in fragmentarisch angelegten Transformationen, Über-Setzungen im idealen Sinn, die sich jeder kanonischen Zuschreibung entziehen. Büchners sogenannte offene Form ist nicht nur eine gesuchte theatralische, sondern Ausdruck der Erkenntnis von der Unmöglichkeit des Ganzen, auch als Form. Darin finden sich die dorthin Verschlagenen als zu Objekten degradierte Versuchs- und gebrauchswesen, die ihren fremdbestimmten Status mit einer Art Selbstschuld noch verstärken – aber ohne sich in die Opferrolle allein zu begeben: Sie begehren auf, und der größte Schrei trifft mit aller Schärfe in den eigenen Leib, der nur noch eins hat, den freien Geist zur Entscheidung abzugehen oder sich weiterhin zu unterwerfen. (F. Schmatz)
Ferdinand Schmatz, geboren 1953, lebt in Wien, seit 2012 Leiter des Instituts für Sprachkunst. Zuletzt: das gehörte feuer. orphische skizzen (Haymon 2016).
Termine
12. Dezember 2017, 18:00 Uhr
Weitere Informationen
Junges Literaturhaus:
Eintritt für Schulklassen 2 Euro
Eintritt für Schulklassen 2 Euro
Veranstaltungsort/Treffpunkt