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Ban Bang - The Illegality Of Public Space

Temporäre Kunstinstallation im Öffentlichen Raum von Ada Kobusiewicz
BAN BANG ist meine Reaktion auf Machtmissbrauch, Einmischung in den privaten Raum, Korruption, Erniedrigung, Ungerechtigkeit.
Ada Kobusiewicz

Alltägliche urbane Prozesse der Stadt und des öffentlichen Lebens konstituieren soziales Verhalten. Verbots- und Gebotszeichen, die im öffentlichen Raum angeordnet sind, geben diesem seine spezifische lokale Bedeutung und schränken die Freiheit einer Gesellschaft ein.

Kunst ist ein Mittel, Kritik auszuüben, Aufmerksamkeit auf bestimmte Punkte zu lenken. Zentrale Frage dieses Projekts ist, wie der öffentliche Raum prinzipiell konstituiert wird, unter welchen Bedingungen aus Individuen Kollektive werden.
Die Entstehung von sozialem Verhalten ist verflochten mit ästhetischen, architektonischen und sozialen Prozessen, die den öffentlichen Raum konstituieren. Jeder Fall von Verbot oder Überwachung im öffentlichen Raum muss daher einer künstlerischen Untersuchung unterzogen werden.

So liegt der Fokus auf der sozialen Dynamik des öffentlichen Raums wie auch sozialer Modelle: Welche sichtbaren und unsichtbaren Aspekte formen das öffentliche Leben und unsere gemeinsame Existenz darin?
Und welche Rolle spielen die Gesetze und Verbote?

In den vergangenen Jahren hat es in Österreich, jenseits der Corona-Maßnahmen, eine regelrechte Explosion von Verboten in Österreich gegeben: Ein Alkoholverbot am Wiener Praterstern, ein Essverbot in der U6, eine Leinen- und Beißkorbpflicht für Hunde und ein Vermummungsverbot im öffentlichen Raum. CBD-haltige Nahrungsmittelergänzungen sind verboten und an einigen Orten in Graz ist es verboten, zu malen. In Parks ist es oft verboten, zu laufen, Rad zu fahren oder mit Hunden spazieren zu gehen.

Angesichts öffentlicher Einschränkungen und sozialer Spaltungen ist es notwendig, die unsichtbaren Komponenten (gesellschaftliche und individuelle Erfahrung) von Öffentlichkeit zu überprüfen.

How do we create a public space?
What does it mean to make a space accessible for collectivity and individuals?
How can we make people feel included in, rather than excluded from, the space? Olafur Eliasson

Dieses Projekt versucht sich dieser Fragen anzunehmen. BAN BANG listet viele zweifelhafte Verbote aus der ganzen Welt auf und will einen Anstoß dazu geben, den öffentlichen Raum nicht den Interessen einer Elite zu überlassen, die in jeder Gesellschaft unseres Planeten die Minderheit darstellt. Wie kann die Gesellschaft frei sein, wenn die gewöhnliche Person durch Befehle und Verbote kontrolliert wird, die natürlich nicht für die Eliten, Politiker, Geschäftsleute und Mafia gelten?

Text: Kobusiewicz Ada / Cormac Franklin
Slogans: Kobusiewicz Ada / Klaus Meßner
Grafik: Radmila Stanković
Special Thanks: < rotor > Zentrum für zeitgenössische Kunst, KPÖ Graz, Johannes Schrettler, Stefan Lozar
Termine
20. - 30. Juni 2020, Ganztägig
1. - 30. Juli 2020, Ganztägig
1. August 2020, Ganztägig
Weitere Informationen
Ada Kobusiewicz lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Graz. Sie ist Medien- und Installationskünstlerin und arbeitet mit ortsspezifischen Umgebungen im öffentlichen Raum.
Ihre Arbeiten schlagen eine Brücke zwischen Video, Installation, kinetischer Kunst, Objektkunst und Performance. Ihr Fokus liegt vor allem auf Raum, Bewegung, Körper und Licht. Ihr Werkbegriff ist immer mit Dynamik und Bewegung verbunden.

Geführter Rundgang: Freitag, 3. Juli 2020, 18:00 Uhr, Treffpunkt: Freiheitsplatz Graz
Anmeldung erforderlich: kultur@gkp.steiermark.at

Der Spaziergang findet unter Einhaltung der Covid-19 Maßnahmen statt.
Das Projekt ist von BKA, Abteilung 6, Land Steiermark, Abteilung 9 und Stadt Graz, Kulturamt gefördert.
Veranstalter: Steirische Gesellschaft für Kulturpolitik

(c) Foto: Ada Kobusiewicz
Veranstaltungsort/Treffpunkt