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Reihe » open music

Jim Black Trio

feat. Felix Henkelhausen & Elias Stemeseder
Der Chicago Reader beschreibt das Jim Black Trio mit Thomas Morgan (Bass) und Elias Stemeseder (Piano) als „eine der besten Bands in Jim Blacks vielbeschäftigter Karriere.“ In den HardStudios Winterthur nahm das Trio in nur zwei Tagen ihr bislang letztes Album „Reckon“ (veröffentlicht im Januar 2020) auf.

Es ist ihre vierte CD als Trio (und dabei ihre zweite Veröffentlichung auf Intakt Records) und fand sich postwendend auf der Bestenliste des Preises der deutschen Schallplattenkritik.
Schlagzeuger Jim Black hat einen der auf Anhieb unverkennbarsten Stile im Jazz entwickelt – sein wunderbar entfesseltes, aus allen Angeln gehobenes Spiel trägt zwar die Spuren des Rock-Backbeats, fügt diesem aber eine verstörend disruptive Qualität hinzu, die seine Mitmusiker zu absoluter Aufmerksamkeit zwingt.

„Sie finden ihren eigenen Platz", schreibt Kevin Whitehead in den Liner Notes. „Stemeseder ist ein Original für sich. Nicht dass er niemals eine Melodie für die rechte Hand mit Akkorden für die linke Hand absichern würde – er macht es nur viel seltener als die meisten Jazzpianisten.

Er kann federnd in die Pedale treten oder stechend perkussiv werden, übertreibt es dabei aber niemals. Der Raum, den er um den Klang des Klaviers herum lässt, ist eine Einladung: Er lässt Raum. Wie Stemeseder hat auch Thomas Morgan das Vertrauen, seine Mitmusiker zu Wort kommen zu lassen, sich selbst zurückzunehmen.

Sein Basssound ist klingend und klar, sein Input ist treibend, hat Biss, sein Bass singt und bietet eine durchgehende Stimme, wenn die der anderen brüchig wird, abzweigt.“ (Intakt CD 334) In der Jurybegründung (Peter Kemper) des Preises der deutschen Schallplattenkritik liest sich das wie folgt: „Das ist die Neuerfindung des Klaviertrios aus dem Geiste des Instant Composing.

Störrische HipHop-Rhythmen, klapperndes Schlagwerk, dann wieder metronomische Präzision: Die Trommeln Jim Blacks öffnen Räume der Imagination. Der Pianist Elias Stemeseder entpuppt sich als ein Multistilist, er surft durch Romantik, Minimalismus oder Bebop-Anleihen, und selbst in freien Passagen schafft er eine Atmosphäre kommunikativer Vertrautheit. Wo andere mit ihrem Bass nur Lücken füllen würden, legt Thomas Morgan einen roten Faden für die Improvisation aus. Aus bloßen Versuchsanordnungen entstehen so integrale Kostbarkeiten.“

Corona bedingt wird statt Thomas Morgan der junge Berliner Bassist Felix Henkelhausen zu hören sein, der nebst Jim Black auch Drew Gress und Greg Cohen zu seinen Mentoren zählt und nicht nur mit eigenem Quintettprojekt zu überzeugen weiß, sondern auch von so spannendenden Zeitgenossen wie Nate Wooley, Toby Delius, Eric McPherson, Marc Copland, Lotte Anker, Andrea Parkins, Achim Kaufmann wie auch jüngeren Kollegen von Philipp Gropper, Pablo Held, oder Wanja Slavin als Partner geschätzt wird.

Elias Stemeseder piano, keys
Felix Henkelhausen acoustic bass
Jim Black drums and electronics
Termine
18. Oktober 2020, 20:00 Uhr
Veranstaltungsort/Treffpunkt