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Das diesjährige Internationale Dramatiker*innenfestival Graz von Schauspielhaus Graz und DRAMA FORUM von uniT, unterstützt durch den Deutschen Literaturfonds e. V., beschäftigt sich mit der Frage nach und dem Weg ins ÜBER MORGEN.

Das jährlich stattfindende Internationale Dramatiker|innenfestival wird auch dieses Jahr wieder für sechs Tage zeitgenössische Dramatik in analoger und digitaler Form nach Graz bringen und den Austausch von Autor*innen und Publikum in den Mittelpunkt rücken. Ausgehend von der Feststellung, dass Autor*innen ein besonderes Sensorium für die Bewegungen der Zeit haben, dienen dramatische Texte als Anstoß, zum fünfjährigen Jubiläum des Festivals unter dem Motto ÜBER MORGEN über die Zukunft zu reden und neue Texte und neue Formen des Theaters zu erforschen.

Als Besonderheit der diesjährigen Ausgabe ist das Schauspielhaus Graz im Rahmen des Festivals Gastgeber der International Theatre Conference der European Theatre Convention (ETC), die sowohl digital als auch vor Ort stattfinden und einen Schwerpunkt auf Themen der Nachhaltigkeit im Theater legen wird.
Die Konferenz ist zugleich Teil der „ETC Week of New European Drama“, einer Schwerpunktwoche für zeitgenössische europäische Dramatik, die international mehrere Programmpunkte enthält, darunter das ebenfalls im Rahmen des Festivals stattfindende Young Europe Festival für Jugendtheater (7. bis 9. Juni) unter dem Motto TO:GATHER. Auf dem digital stattfindenden Programm stehen u. a. Workshops sowie Stücke, die auf Basis von Recherchen mit Jugendlichen erarbeitet wurden und ihren Blick auf die Welt und die Zukunft vermitteln.

Wie schon in den vergangenen Jahren ist auch dieses Jahr sowohl das von der Stadt Graz, dem Schauspielhaus Graz und dem Freundeskreis des Schauspielhaus Graz e. V. vergebene Stipendium in Gedenken an Ernst Binder Teil des Dramatiker|innenfestivals, als auch der Retzhofer Dramapreis. Als einer der wichtigsten Nachwuchspreise im deutschsprachigen Theater wird er erstmals auch für zwei Stücke in der Kategorie „für junges Publikum“ verliehen.

Zwei besondere Kooperationspartner bereichern zudem die fünfte Ausgabe des Festivals: Zum Einen finden mehrere Programmpunkte des Festivals im Rahmen von Graz Kulturjahr 2020 statt, als auch der Klima-Kultur-Pavillon als Teil des Projekts am Freiheitsplatz in unmittelbarer Nähe zum Schauspielhaus während des Festivals den Besucher*innen offen stehen wird. Zum anderen wird die Zusammenarbeit mit der Diagonale – Festival des österreichischen Films in einem Schwerpunkt gebündelt, der Film-Screenings und Gespräche zur Beziehung von Film und Theater beinhaltet.

Als besondere Programmhighlights des Schauspielhaus Graz beim diesjährigen Festival können das feministisch-afrofuturistische Gastspiel von Simone Dede Ayivi „First Black Woman in Space“, die Performance „Fressen“ des Theaterkollektivs Henrike Iglesias über die gesellschaftliche Obsession mit Essen sowie das Projekt „Unheimliches Tal / Uncanny Valley“ von Stefan Kaegi vom Label Rimini Protokoll und dem Autor Thomas Melle, das sich mit der ethischen Problematik von Robotern beschäftigt, herausgestrichen werden. Ebenfalls mit Spannung kann die Teilnahme von Kill the Trauerspiel, einer Initiative für Geschlechtergerechtigkeit und Diversität im Theater, an „Künstlerinnen gehen ins Theater und sprechen darüber“ erwartet werden, die das Festival mit kritischem Blick begleiten und ihre Erkenntnisse mit dem Publikum teilen werden. In Bezug auf neue Formen des Theaters ist vor allem die Virtual-Reality-Produktion „Krasnojarsk: Eine Endzeitreise in 360°“ des Schauspielhaus Graz zu erwähnen, die im Rahmen des Festivals noch einmal erlebbar sein wird.