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Thomas Reinhold über seine Arbeiten:
Seit vielen Jahren arbeite ich an einer Innovation des malerischen Raums. Die Zentralperspektive der Renaissance ist praktisch, um über Raum zu informieren, lässt jedoch den Zeit- und Erlebnisfaktor völlig außer acht. Die prozessuale Überlagerung von Farbschichten macht das Nacheinander des Farbauftrags im Augenblick des Betrachtens zum räumlichen Erlebnis. Der normative Zeitbegriff des Nacheinander wird hinterfragt und Gleichzeitigkeit wird dimensionserweiternd zur räumlichen Wahrnehmung.

Raumdarstellung und Raumerlebnis verändern sich permanent und leben mit uns. In den 1970er Jahren erkannte ich durch Beschäftigung mit Kubismus, Futurismus, der russischen Revolutionskunst und der psychedelischen Kunst, dass Malerei in der Lage ist, zur Innovation des virtuellen Raumes beizutragen. Das schlug sich dann auch in meiner figurativen Malerei um 1980 nieder.

Wenn ich dann Mitte der 1980er Jahre auf Figuration zugunsten des Raumes verzichtete und transparente, aber auch haptische Schichtungen wie wild übereinanderlagerte, gestalte ich malerischen Raum jetzt überlegter und spezifischer.