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Sich die Spezies Mensch als „Homo lichensis“ vorzustellen, als Symbionten, der eine mutualistische Beziehung mit Flechten eingeht, bedarf es weniger der Imagination, als vielmehr der unausweichlichen Notwendigkeit. Um in einer geschädigten, von Naturressourcen aufgebrauchten Umgebung überleben zu können, denkt sich die Künstlerin den Homo sapiens als neue Gestalt, als rhizomartiges Geflecht, in dem sich Mensch und Flechte einander umhüllen, überlagern, ineinandergreifen, um letzten Endes zu verschmelzen und sich Flechten als Gliedmaßen fortsetzen. Wir werden zu Lebewesen mit genügsamer Nahrung in Form von Mineralstoffen aus Staub und einer vegetativen Fortpflanzung.

Eine Liaison in der höchsten puristischen Vollendung.

Kuratiert von: Marlies Schöck