Kategorie » Ausstellungen
Konstantin Obereder - broken by design
Gestaltpsychologische „Mängel“ waren die Grundlage für die Wahrnehmung elektronischer Darstellungsverfahren (…).
Seit dem Internet werden mehr oder weniger bewusst Interfaces und Interaktionsmuster für Milliarden von Menschen generiert. Kapitalistische (Markt-)Forschung machte diese Daten verfügbar und vor allen Dingen explizit anwendbar.
An der Oberfläche deutlich sichtbar waren z. B. Wahlmanipulationen durch den Milliardär Elon Musk, der mithilfe dieser Daten politische Gruppen gegeneinander ausspielte und eine manipulative Agenda in Richtung des jetzigen US-Präsidenten lenkte.
(It’s broken by Design.)
Vor kurzem wurde die erste Wahl aus diesen Gründen für ungültig erklärt.
Staatliche und nichtstaatliche Überwachungsprogramme wie Palantir (Gotham) werden medial als utilitaristische Sicherheitslösungen präsentiert. Die psychologischen Konsequenzen des Panoptikums – Paranoia, Entpersonalisierung, multiple Persönlichkeitsstörungen (man stellt sich den Überwachenden vor, spielt seine Rolle, wird in der Isolation potenziert) – werden jedoch außen vor gelassen.
Zwei Wochen, nachdem ich eine Onlinearbeit (1) zeigte (eine Grazer Webcam live und eine betrachtende KI, die eine endlose Erzählung aus der Perspektive des Betrachters entwickelt), bekamen die Grazer:innen durch Verpixelung ihre Privatsphäre zurück.
In der Angst vor einer repressiven Politik bekommt das Thema eine andere Dimension. „Uniformismus und mobile Syntax“ (eine Deklination tiefgreifender Manipulation).
Im Kanon der deliberativen Demokratie stützt sich zunehmend das Vertrauen in Polizei etc. „Sie kommt auf einen zu“ – mehrschichtig durch die Glaswand (zugleich Metapher für die Oberfläche digitaler Paneele, Glas und Spiegel) – und löst als intersubjektiver Code Unbehagen aus. Gleichzeitig zwingt sie, als psychologisches Phänomen der Anpassung, in den paranoiden Gestus der Betonfüße, die auf dem Zebrastreifen stehen bleiben.
Als theologische Metapher erzeugen die expressiv anmutenden Porträts des immer gleichen Charakters „Myschkin“ (der Idiot Dostojewskis; Camus über Myschkin: „der absurde Anfang des Tages“; Agamben: „Man soll sich den Namen Myschkin merken“) eine Mikro-Immersion.
Das Werk ist im Werden: „Vie“ als Wortgespinst zwischen „Wie?“ (dorthin) und „Vie“ (Leben) ist nicht abgeschlossen. „Voidless colours are coming“ oder „Vie – Leben im Überwachungsstaat“.
Eröffnungskonzert: Kornraset Narkmun - Cembalo - Graz
Seit dem Internet werden mehr oder weniger bewusst Interfaces und Interaktionsmuster für Milliarden von Menschen generiert. Kapitalistische (Markt-)Forschung machte diese Daten verfügbar und vor allen Dingen explizit anwendbar.
An der Oberfläche deutlich sichtbar waren z. B. Wahlmanipulationen durch den Milliardär Elon Musk, der mithilfe dieser Daten politische Gruppen gegeneinander ausspielte und eine manipulative Agenda in Richtung des jetzigen US-Präsidenten lenkte.
(It’s broken by Design.)
Vor kurzem wurde die erste Wahl aus diesen Gründen für ungültig erklärt.
Staatliche und nichtstaatliche Überwachungsprogramme wie Palantir (Gotham) werden medial als utilitaristische Sicherheitslösungen präsentiert. Die psychologischen Konsequenzen des Panoptikums – Paranoia, Entpersonalisierung, multiple Persönlichkeitsstörungen (man stellt sich den Überwachenden vor, spielt seine Rolle, wird in der Isolation potenziert) – werden jedoch außen vor gelassen.
Zwei Wochen, nachdem ich eine Onlinearbeit (1) zeigte (eine Grazer Webcam live und eine betrachtende KI, die eine endlose Erzählung aus der Perspektive des Betrachters entwickelt), bekamen die Grazer:innen durch Verpixelung ihre Privatsphäre zurück.
In der Angst vor einer repressiven Politik bekommt das Thema eine andere Dimension. „Uniformismus und mobile Syntax“ (eine Deklination tiefgreifender Manipulation).
Im Kanon der deliberativen Demokratie stützt sich zunehmend das Vertrauen in Polizei etc. „Sie kommt auf einen zu“ – mehrschichtig durch die Glaswand (zugleich Metapher für die Oberfläche digitaler Paneele, Glas und Spiegel) – und löst als intersubjektiver Code Unbehagen aus. Gleichzeitig zwingt sie, als psychologisches Phänomen der Anpassung, in den paranoiden Gestus der Betonfüße, die auf dem Zebrastreifen stehen bleiben.
Als theologische Metapher erzeugen die expressiv anmutenden Porträts des immer gleichen Charakters „Myschkin“ (der Idiot Dostojewskis; Camus über Myschkin: „der absurde Anfang des Tages“; Agamben: „Man soll sich den Namen Myschkin merken“) eine Mikro-Immersion.
Das Werk ist im Werden: „Vie“ als Wortgespinst zwischen „Wie?“ (dorthin) und „Vie“ (Leben) ist nicht abgeschlossen. „Voidless colours are coming“ oder „Vie – Leben im Überwachungsstaat“.
Eröffnungskonzert: Kornraset Narkmun - Cembalo - Graz
Termine
Eröffnung 3. Jänner 2025, 19:00 Uhr
4. - 24. Jänner 2025, Beginnzeit nicht bekannt
Weitere Informationen
Konstantin Obereder, geboren in Bregenz. (1993) Studium an der Kunstuniversität Linz in den Fächern Bildnerische Erziehung und Werk Erziehung, Erasmus Jahr im Fach Feine Künste an der ESADMM (Marseille) mehrere Ausstellungen bzw. Beteiligungen pro Jahr, Literarische und Poetische Arbeit.
Kornraset Narkmun (*1986) in Bangkok geborener Cembalist wuchs sowohl in Bangkok als auch in Europa auf. Er studierte Klavier und Cembalo an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Graz, am Haydn-Konservatorium in Eisenstadt, an der Mahidol University, College of Music und an der Schola Cantorum Basiliensis. Außerdem arbeite er seit 2018 als Betreuer für historische Tasteninstrumente.
Mit Ihrer Teilnahme erteilen Sie uns die Erlaubnis zur Veröffentlichung von Bild- und Videoaufnahmen, die im Rahmen der Veranstaltung entstehen.
Während unserer Veranstaltungen werden Fotos erstellt, die für die Dokumentation und Nachberichterstattung sowie Bewerbung nachfolgender Veranstaltungen verwendet werden. Mit dem Betreten der Veranstaltung erfolgt automatisch die Einwilligung der anwesenden Person zur unentgeltlichen Veröffentlichung.
(c) Foto: Obereder
Kornraset Narkmun (*1986) in Bangkok geborener Cembalist wuchs sowohl in Bangkok als auch in Europa auf. Er studierte Klavier und Cembalo an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Graz, am Haydn-Konservatorium in Eisenstadt, an der Mahidol University, College of Music und an der Schola Cantorum Basiliensis. Außerdem arbeite er seit 2018 als Betreuer für historische Tasteninstrumente.
Mit Ihrer Teilnahme erteilen Sie uns die Erlaubnis zur Veröffentlichung von Bild- und Videoaufnahmen, die im Rahmen der Veranstaltung entstehen.
Während unserer Veranstaltungen werden Fotos erstellt, die für die Dokumentation und Nachberichterstattung sowie Bewerbung nachfolgender Veranstaltungen verwendet werden. Mit dem Betreten der Veranstaltung erfolgt automatisch die Einwilligung der anwesenden Person zur unentgeltlichen Veröffentlichung.
(c) Foto: Obereder
Veranstaltungsort/Treffpunkt