Kategorie » Musik
Let Him Kiss Me
Abendmusiken Mariahilf
Das Hohelied Salomos, das Shir hashirim oder „Canticum canticorum“ zählt wohl zu den schönsten Liebesgedichten aller Zeiten und wird König Salomo zugeschrieben.
Aron Saltiel, sefardischer Synagogengesang
Christian Bakanic, Akkordeon
Vocalforum Graz
Franz M. Herzog, Leitung
Über das Programm:
Die Liebeslieder der Bibel
Das Hohelied Salomos, das Shir hashirim (Lied der Lieder) oder „Canticum canticorum“ zählt wohl zu den schönsten Liebesgedichten aller Zeiten und wird König Salomo zugeschrieben. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist das Hohelied eine Zusammenstellung hebräischer, syrischer, ägyptischer oder moabitischer Lieder im 4. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung und wurden bei Hochzeitszeremonien und Festen gesungen. Im 5. Jahrhundert nahmen die Juden das „Shir hashirim“ als eine der fünf Schriftrollen auf und wird bis heute besonders am Pessach gelesen. Seit den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung betrachteten sie das Hohelied als einen symbolischen Text, der die Liebe Jehovas zu seinem Volk und die Liebe des Volkes zu seinem Gott hervorruft. Die christliche Exegese folgte dem von den Juden vorgezeichneten Weg, wobei Kirche und Christus die Synagoge und Jahwe ersetzten. Im 17. Jahrhundert bezeichnete der französische Theologe Isaac Lemaître de Sacyden Text als „ein spirituelles Epithalamium [ein für eine Braut geschriebenes Gedicht], das für uns die heilige Vereinigung des Mannes schlechthin und seiner Frau darstellt…“
Die einzelnen Episoden des „Shir hashirim“ erscheinen wie in einem Traum oder einer Vision, die ineinander übergehen, voll erotischer Sehnsucht und Glückseligkeit. Es gibt eine weibliche Stimme, jungfräulich, selbstbewusst, triumphierend und zugleich zerbrechlich. Die männliche Stimme ertönt ungeduldig, jubelnd, werbend. Die Frau ist schwarz und schön; der Mann ist weiß und rötlich, mit einem Kopf wie feines Gold und mit buschigen Locken, schwarz wie ein Rabe. Die Liebenden suchen, verlieren, trennen und finden sich. Sie besingen nacheinander oder im Duett die Schönheit des von ihnen geliebten Menschen. Auffallend ist der außerordentliche Reichtum der unzähligen Vergleiche und die leidenschaftliche Sprache mit denen die körperliche Schönheit der Liebenden beschrieben wird. Der weibliche Körper ist ein Garten, eine Stadt mit ihren Türmen; die Lippen der geliebten Frau sind wie Honigfäden, ihre Brüste wie Weintrauben oder die Zwillingskitze einer Gazelle; ihr Bauch, ein Haufen Weizen; ihr Bauchnabel, ein Weinbecher. Der geliebte Mann ist ein Strauß Myrrhe, ein Apfelbaum unter den Bäumen des Waldes oder eine Gazelle.
Bemerkenswert ist, dass im „Hohelied“ die traditionelle orientalische Geschlechterordnung aufgehoben wird: Die Lieder, in denen die Frau zu Wort kommt, überwiegen sogar. Die österreichische Theologin Irmtraud Fischer betont, dass „dieses biblische Buch davon überzeugt ist, dass Sexualität und Gottesliebe in Einklang zu bringen sind. Die gelingende körperliche Begegnung, die den ganzen Menschen, von Kopf bis Fuß als schön und begehrenswert erscheinen lässt, ganz im Sinne der gottgewollten Schöpfungsordnung ist und sogar die Liebe Gottes zu den Menschen widerspiegelt.“
In fünf Abschnitten wollen wir heute Abend die Geschichte von zwei Liebenden - wir nennen sie „Shlomo“ und „Shulamit“ – erzählen. Kompositionen aus der Renaissance und dem Frühbarock werden Werken des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart gegenübergestellt. Traditionelle jüdische Gesänge und rezitierende Abschnitte verleihen den Texten eine ganz besondere Farbe. Eine tragende Rolle spielt das Akkordeon, das solistisch und gemeinsam mit dem den Stimmen erklingt und mit Interludien die einzelnen Abschnitte verbindet.
Den musikalischen Rahmen bildet „Flos Campi“, eine Komposition von Ralph Vaughan Williams, original für Solo-Bratsche, Orchester und gemischten Chor, heute in einer Bearbeitung für Akkordeon. Die einzelnen Sätze sind jeweils mit einem Zitat aus dem Hohelied Salomos versehen. Der Chor singt ohne Text mit “halb geschlossenen Lippen”. Williams hält fest, dass in seiner Komposition die Liebe zwischen Mann und Frau gefeiert wird.
Aron Saltiel, sefardischer Synagogengesang
Christian Bakanic, Akkordeon
Vocalforum Graz
Franz M. Herzog, Leitung
Über das Programm:
Die Liebeslieder der Bibel
Das Hohelied Salomos, das Shir hashirim (Lied der Lieder) oder „Canticum canticorum“ zählt wohl zu den schönsten Liebesgedichten aller Zeiten und wird König Salomo zugeschrieben. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist das Hohelied eine Zusammenstellung hebräischer, syrischer, ägyptischer oder moabitischer Lieder im 4. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung und wurden bei Hochzeitszeremonien und Festen gesungen. Im 5. Jahrhundert nahmen die Juden das „Shir hashirim“ als eine der fünf Schriftrollen auf und wird bis heute besonders am Pessach gelesen. Seit den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung betrachteten sie das Hohelied als einen symbolischen Text, der die Liebe Jehovas zu seinem Volk und die Liebe des Volkes zu seinem Gott hervorruft. Die christliche Exegese folgte dem von den Juden vorgezeichneten Weg, wobei Kirche und Christus die Synagoge und Jahwe ersetzten. Im 17. Jahrhundert bezeichnete der französische Theologe Isaac Lemaître de Sacyden Text als „ein spirituelles Epithalamium [ein für eine Braut geschriebenes Gedicht], das für uns die heilige Vereinigung des Mannes schlechthin und seiner Frau darstellt…“
Die einzelnen Episoden des „Shir hashirim“ erscheinen wie in einem Traum oder einer Vision, die ineinander übergehen, voll erotischer Sehnsucht und Glückseligkeit. Es gibt eine weibliche Stimme, jungfräulich, selbstbewusst, triumphierend und zugleich zerbrechlich. Die männliche Stimme ertönt ungeduldig, jubelnd, werbend. Die Frau ist schwarz und schön; der Mann ist weiß und rötlich, mit einem Kopf wie feines Gold und mit buschigen Locken, schwarz wie ein Rabe. Die Liebenden suchen, verlieren, trennen und finden sich. Sie besingen nacheinander oder im Duett die Schönheit des von ihnen geliebten Menschen. Auffallend ist der außerordentliche Reichtum der unzähligen Vergleiche und die leidenschaftliche Sprache mit denen die körperliche Schönheit der Liebenden beschrieben wird. Der weibliche Körper ist ein Garten, eine Stadt mit ihren Türmen; die Lippen der geliebten Frau sind wie Honigfäden, ihre Brüste wie Weintrauben oder die Zwillingskitze einer Gazelle; ihr Bauch, ein Haufen Weizen; ihr Bauchnabel, ein Weinbecher. Der geliebte Mann ist ein Strauß Myrrhe, ein Apfelbaum unter den Bäumen des Waldes oder eine Gazelle.
Bemerkenswert ist, dass im „Hohelied“ die traditionelle orientalische Geschlechterordnung aufgehoben wird: Die Lieder, in denen die Frau zu Wort kommt, überwiegen sogar. Die österreichische Theologin Irmtraud Fischer betont, dass „dieses biblische Buch davon überzeugt ist, dass Sexualität und Gottesliebe in Einklang zu bringen sind. Die gelingende körperliche Begegnung, die den ganzen Menschen, von Kopf bis Fuß als schön und begehrenswert erscheinen lässt, ganz im Sinne der gottgewollten Schöpfungsordnung ist und sogar die Liebe Gottes zu den Menschen widerspiegelt.“
In fünf Abschnitten wollen wir heute Abend die Geschichte von zwei Liebenden - wir nennen sie „Shlomo“ und „Shulamit“ – erzählen. Kompositionen aus der Renaissance und dem Frühbarock werden Werken des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart gegenübergestellt. Traditionelle jüdische Gesänge und rezitierende Abschnitte verleihen den Texten eine ganz besondere Farbe. Eine tragende Rolle spielt das Akkordeon, das solistisch und gemeinsam mit dem den Stimmen erklingt und mit Interludien die einzelnen Abschnitte verbindet.
Den musikalischen Rahmen bildet „Flos Campi“, eine Komposition von Ralph Vaughan Williams, original für Solo-Bratsche, Orchester und gemischten Chor, heute in einer Bearbeitung für Akkordeon. Die einzelnen Sätze sind jeweils mit einem Zitat aus dem Hohelied Salomos versehen. Der Chor singt ohne Text mit “halb geschlossenen Lippen”. Williams hält fest, dass in seiner Komposition die Liebe zwischen Mann und Frau gefeiert wird.
Termine
16. März 2025, 20:00 Uhr
Weitere Informationen
Eintritt: € 15.-/20.-, Vorverkauf auch Tourismusbüro, Herrengasse 16, 8010 Graz
Abendkasse: 20.-/25.-
Veranstalter: Herbert Bolterauer
Abendkasse: 20.-/25.-
Veranstalter: Herbert Bolterauer
Veranstaltungsort/Treffpunkt