Univ.- Prof. Dr. Friedrich Moser

Biografie

Architekt und Univ. Professor für Raumplanung und Stadtgestaltung an der Technischen Universität Wien, 1989 bis 1991 Rektor.
Geboren am 2.9.1926 in Spittal/Drau. Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Graz, Doktorat an der TU-Wien. Ehe mit Dr. Helga Moser, drei Kinder, künstlerische Ausbildung als Autodidakt, vielfältige Anregungen durch die Professoren Kurt Weber, Hans Adametz, P. R. Oberhuber, Herbert Boeckl.

Mitglied des Steiermärkischen Kunstvereins Werkbund (1. Vizepräsident).
Träger des Großen Ehrenzeichens der Stadt Wien, des Goldenen Ehrenzeichens der Republik Österreich, des Großen Ehrenzeichens des Landes Steiermark.

Neben Architektur, Raumplanung und Stadtgestaltung ist die Liebe zu allen kreativen Tätigkeiten für meine Entwicklung von großer Bedeutung. Ausgehend von der Philosophie – alles was geschieht, findet seinen Niederschlag im Raum ist es folgerichtig, sich mit allen Einflüssen, die eine nachhaltige Entwicklung auf die Gestaltung unseres Lebensraumes haben, auseinanderzusetzen.
Dazu gehört für mich auch die intensive Beschäftigung mit Malerei, Musik und Literatur.


Architektur und Stadtgestaltung

1952 Stadtbücherei Rechbauerstraße Graz
1958 Wohnhaus Dr. Koberg Graz
1959 Eigenheim Graz
1964 Pfarrkirche Wagna
1965 Pfarrkirche Lieboch
1970 Gestaltungskonzept Fußgängerzone Graz
1975 Pharma-Lager Graz
1981 FWPL und Gestaltungskonzept Bad Hofgastein
1982 Bundesamtsgebäude Feldbach
1983 Gestaltungskonzept Zell/See
1984 Renovierung und Neugestaltung der Stadtpfarrkirche Graz
1986 Gestaltungsplan und Einsegnungshalle Zentralfriedhof Graz
1988 Gestaltungskonzept „Platz für Menschen“ Graz
1990 Einsegnungshalle St. Peter Stadtfriedhof
2002 Renovierung und Neugestaltung der Apotheke St. Paul Graz


Ausstellungen (Personale)

1971 Ganggalerie Graz
1977 Künstlerhaus Graz
1978 Sala Nonell Barcelona
1979 Schladming
1980 Tirana
1981 Reutlingen
1985 Schloßgalerie Spittal/Drau
1985 Darmstadt
1984 Taragona ESP
1990 CA Wien
1991 TU Wien
1998 Künstlerhaus Graz
1999 Bank Austria Graz
1999 Werkbundgalerie
2000 Sabadell ESP
2001 Schloßgalerie Stainz
2005 Kunsthaus Bruck-Mur
2005 Rathausgalerie Fürstenfeld
2006 Barbicon Paris Euroart
2006 Millenium-Tower Wien
2006 Raiffeisengalerie Graz
2006 Künstlerhaus Graz
2010 Werkbundgalerie Graz
2011 Prien Rathausgalerie BRD
2012 Flughafengalerie Graz


Publikationen, Forschungsarbeiten

1984 Filmdokumentation „Verlorene Baukultur Hirschegg“
1985 Charakteristik der Stadtgestalt Wien (Wohnbauforschung)
1988 Wohnbau im Ortsbild, Picus Verlag ISBN 3-85452-108-1
1990 Mindestanforderungen an die Wohnumwelt,FG Wohnen Bauen u. Planen
1992 Realfilm-Simulation „Linz über der Donau“, Jubiläumsfond der Österreichischen Nationalbank
1994 Pilotprojekt Lockenhaus
1995 Wettbewerbsbeitrag Weltausstellung Wien Budapest
1995 Ökologische Funktionstypen Wien
1996 Ephesus – Computervisualisierung, Kunst-Kulturverlag
ISBN 3-85437-121-7
1997 Neue Wege in der Bebauungsplanung Linz ISBN 3-853208487 Universitätsverlag
2001 Friedrich Moser „GESEHEN “
Österreichischer Kunst und Kulturverlag ISBN 3-85437-172-1
2004 Computer-Kunstprojekt password.or.at


Gedanken

Bilder sind Botschaften, weitergegebene Erkenntnisse. Wir wissen nicht, was mit diesen Informationen geschieht, wer sie empfangen, interpretieren, verknüpfen verarbeiten wird.

Das Grundmotiv meines Denkens ist der Raum. Alles was geschieht, also aus Handlungen und Aktivitäten abzuleiten ist, geschieht im Raum, nimmt Raum ein und kann als Gestalt, Figur oder Struktur wahrgenommen werden.

Die Auseinandersetzung mit dem Raum muss heute sehr weit gefasst werden. Das naturwissenschaftliche Weltbild hat sich nicht nur geändert, es wurden auch die Schwerpunkte der Raumwahrnehmung in Bereiche verlagert, die mit unseren Sinnen nicht mehr erfassbar sind.
Trotzdem kann der Mensch auf Anschaulichkeit nicht verzichten.

Städte sind gebaute Lebensräume. Ihre Vielfalt spiegelt sich in ihrer Gesamtsilhouette ebenso wie in ihren charakteristischen räumlichen Ausprägungen, oder im Wechselspiel zwischen Stadtraum und Landschaftsraum.

Die vielfältige Struktur der Oberfläche bestimmt die Unverwechselbarkeit eines Gegenstandes.

Die Arbeit vor der Natur ist geprägt von der Suche nach Wesentlichem. Die Aufmerksamkeit richtet sich auf raumbildende und charakteristische Merkmale, die im wahrgenommenen Bild besonders hervortreten. Der Blick auf wenige Einzelheiten genügt um einen Landschaftsraum in seiner Eigenart zu erkennen und darzustellen.

Bilder entstehen in Wechselwirkung zwischen aktueller Wahrnehmung und dem Vorstellungsbild des mentalen Speichers unseres Gehirns. Sie sind immer interaktiv, immer Ergebnisse eines Dialogs zwischen Innenwelt und Außenwelt.

Der Computer kann als intelligentes „Malwerkzeug“ betrachtet werden.
Nicht die passive Nutzung, sondern ein aktiver Umgang mit diesem elektronischen Medium erweitert den Horizont und schafft neue „Spielräume“.

Mein künstlerischer Weg ist ein langer Weg zur Abstraktion. Viele Schritte einer stückweisen Wahrnehmung bilden diesen Weg.